ABUS Kettenschloss im Test

Das Fahrrad erfreut sich in Deutschland ungebrochen großer Beliebtheit. Kein Wunder, ist es doch ein Fortbewegungsmittel, dass deutlich günstiger daherkommt, als alle motorisierten Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Außerdem tut man beim Fahrradfahren noch etwas für die Gesundheit und hat Bewegung an der frischen Luft. Für manchen kommt inzwischen auch der Gesichtspunkt des Naturschutzes dazu. Alles in allem also eine wirklich gute Sache so ein Fahrrad. Bedenkt man, dass man hier im Prinzip einmal die Kosten für die Anschaffung und dann lediglich noch die Kosten für die regelmäßige Wartung tragen muss, wird schnell klar, warum viele Fahrradfahrer auch kein Problem damit haben, etwas mehr Geld für das Fahrrad selbst auszugeben. Es soll ja auch komfortabel und bequem sein. Und genau das ist der Punkt, an dem eine der größten kriminellen Branchen Deutschlands leider aufhorcht: die Fahrraddiebe. Deutschlandweit wurden im Jahr 2013 rund 316.000 Fahrraddiebstähle angezeigt. Man geht von einer enorm hohen Dunkelziffer aus, was ein erschreckendes Bild für jeden Fahrradbesitzer zeichnet. Doch wie kann man sich schützen, gegen Fahrraddiebe, die in der Regel ohnehin von der Polizei nicht gefasst werden (nur 9,6 % aller zur Anzeige gebrachten Diebstähle in 2013 wurden aufgeklärt)? Die einfachste Lösung sind Fahrradschlösser. Wir haben einmal einige dieser Sicherheitswerkzeuge unter die Lupe genommen, um zu schauen, was sie wirklich können.

Stabile Optik und sinnvolles Design

Vorliegend haben wir uns mit dem Kettenschloss 1200/60 aus dem Hause ABUS beschäftigt. Der Markenhersteller unter den Fahrradschlossanbietern hat eine ganze Reihe von Produkten auf dem Markt. Dieses hier liegt preislich gesehen im unteren Bereich und kann in der Regel für unter zehn Euro erworben werden. Optisch sieht es erst einmal recht sicher und stabil aus. Auch der Textilschlauch um die Kette herum macht Sinn, werden doch so Kratzer am Fahrrad vermieden. Stellt sich die Frage, was dieses Fahrradschloss im Endeffekt tatsächlich kann.

Der Anbieter gibt die sinnvolle Nutzung vor

ABUS selbst empfiehlt die Nutzung dieses Kettenschlosses nur bei niedrigem Diebstahlrisiko. Als Beispiele werden auf der Seite von ABUS günstige Zweiräder und Kinderräder aufgeführt. Und in der Tat ist weder der Schließmechanismus noch die 4 mm starke Kette sonderlich stabil. Geübte Fahrraddiebe und vor allem solche mit einem entsprechenden Werkzeug werden mit diesem Schloss wenig Schwierigkeiten haben. Wer allerdings allein mit dem Vorhandensein eines Schlosses bereits zufrieden ist, hat hier genau das richtige Produkt. Das ABUS 1200/60 ist, auch aufgrund der Farbenvielfalt, in der man es erwerben kann, ein durchaus auffälliges Fahrradschloss. Ein günstiges Fahrrad wird mit einem solchen Schloss wahrscheinlich ausreichend geschützt sein. Ein zusätzliches Manko ist der Umstand, dass der dreistellige Code des Zahlenschlosses nicht selbst programmiert werden kann. Der Code wird vom Hersteller vorgegeben und mit dem Fahrradschloss geliefert. Verliert man den Code, ist das Schloss nicht mehr nutzbar.